Die Tante Ju

Ansprache Prof. Junkers bei der Einweihung der F 13 als Fliegende Messe für die Balatum-Werke Neuss
Unsere Ziele sind höher gesteckt,
nämlich das Flugzeug zu benutzen,
um die Menschen und Nationen
einander näher zu bringen.
Hugo Junkers (1859 – 1935)

Nach der Zusammenlegung der Deutscher-Aero-Lloyd und Junkers-Luftverkehrs AG zur Deutschen Luft Hansa AG im Jahre 1926 musste sich Hugo Junkers ein neues, profitables Geschäftsfeld erschließen, frei von Subventionen und Bevormundung anderer. Mit seinen sehr guten internationalen Kontakten in die ganze Welt aus der Zeit der Junkers-Luftverkehrs AG und den Erfahrungen aus dem Passagier und Frachtgeschäft z.B. mit Asien, wandte er sich dem Frachtflugzeugbau zu. Mit der Ju-52/1m entstand ab 1928 zunächst eine einmotorige Ju 52, deren kommerzieller Erfolg allerdings ausblieb. Dieser stellte sich erst mit der 3-motorigen Ju 52/3m ein, die ab April 1931 entwickelt wurde. Schnell folgten Order aus Europa und Lateinamerika.

In Deutschland setzte sich die Maschine schnell gegen ihre Mitbewerber von Dornier und Fokker durch. Ab Mai 1932 flog die Deutsche Luft Hansa AG die Junkers Ju-52/3m. Es folgte ein schneller Ausbau des Liniennetzes, für Hugo Junkers schien die Welt in Ordnung zu sein. Zwei Jahre später, 1934, wurde er von den Nazis enteignet, unter Hausarrest gestellt und starb ein Jahr später in Gauting. Die Nazis suchten zu der Zeit einen geeigneten Bomber. Die Ju 52/3m wurde rekonfiguriert und mit MG`s und einem Bombenschacht versehen. Gleichzeitig wurden neue Produktionsstätten für die Maschine eröffnet. Sie wurde das erste Mal im Spanischen Bürgerkrieg militärisch eingesetzt, doch sie war zu langsam und damit verwundbar. Als Transportflugzeug aber bildete sie bald das Rückgrat der Lufttransportfähigkeit der Deutschen Luftwaffe. Die Maschine wurde zudem im Laufe des 2. Weltkrieges in Frankreich als AAC.1 „Toucan“ und in Spanien als CASA 352 in Lizenz gebaut, so dass insgesamt 4835 Ju 52/3m in vielen Varianten und in Lizenz hergestellt wurden. Die letzte Ju 52 ging 1984 bei der Schweizer Luftwaffe in Rente.

Seither konnte man mit der „Tante Ju“ zu fantastische Rundflügen starten. Doch in letzter Zeit ist es ruhig geworden, blieb der einmalige Klang der Motoren aus. In Südafrika wurde die einzig flugfähige Ju 52 Afrikas gegroundet, die schweizer „Ju-Air“ verlor bei einem tragischen Unfall eine Maschine und die D-AQUI der Lufthansa Stiftung bleibt am Boden und hat ein neues Zuhause in Paderborn gefunden. Es wird ruhig um die Tante Ju …

ZEIT, DIE AMATEURFUNKBÄNDER ZU HEIZEN UND LÄRM ZU MACHEN FÜR EIN GROSSARTIGES FLUGZEUG UND EINE TOLLE INGENIEURLEISTUNG!